English
I've been following Pete Lamb on Instagram for a while. He is doing a cycling trip from London to Sydney and has been an inspiration for my own trip ever since I got to know about his project.
When I was in Oman, I saw a posting by Pete on my Instagram feed, that caught my attention. He announced that he was planning to run across Sri Lanka. Sri Lanka was also the next stop on my
route, so I contacted him, asking if he would be up for company on his courageous attempt. We talked on the phone and he agreed. The rest is history.
Check out his article about the planning here.
Deutsch
Ich bin folge Pete Lamb bereits seit einer ganzen Weile auf Instagram. Er macht eine Reise mit dem Fahrrad von London nach Sydney und war eine Inspiration für meine eigene Reise, seit ich auf
sein Projekt gestoßen bin. Als ich im Oman war, habe ich in meiner Instagram Timeline ein Posting von Pete gesehen, das meine Aufmerksamkeit erregt hat. Er hat in dem Posting auf einen Artikel in
seinem Blog verwiesen, in dem er angekündigt hat, Sri Lanka einmal von Nord nach Süd durchlaufen zu wollen. Sri Lanka sollte auch mein nächstes Reiseziel werden und so habe ich ihn kontaktiert,
um ihn zu Fragen, ob er bereit wäre, diesen Versuch in meiner Begleitung zu starten. Wir haben miteinander telefoniert und er hat eingewilligt. Der Rest ist Geschichte!
Petes Artikel bezüglich der Planung findest du hier.
Ich habe begonnen in Englisch zu schreiben, damit meine internationalen Freunde und auch Petes Familie und Freunde auf meiner Homepage folgen können. Während des Laufens habe ich dafür jedoch die
Energie nicht mehr aufbringen können und habe wieder zu deutsch gewechselt. Für diese Verwirrung möcht' ich mich entschuldigen.
Packing List Running Sri Lanka
Basics
Clothes
Tech
Total weight: ~12kg
Day 0 - 22.02.2019
Meeting Pete
English
In order to do the project I had to wait in Sri Lanka for six weeks. In the first two weeks I've been travelling around with a friend. After that, I decided to do four weeks of volunteering in a surf hostel in Weligama, at the south coast. I spent the time working, surfing, resting and preparing myself for the run. Pete arrived on 21st of fabruary from India. We wanted to start to run on 23rd. So we had to arrive at Point Pedro, the most northern town of Sri Lanka on 22nd. I took the train from Weligama at 6:30am, just with the stuff I'd be needing for the running project. Fortunately I could leave my bicycle and my other equipment in Beachbreak Surf Hostel, the place I have been working the past four weeks.
The train first took me to Colombo. There I met Pete for the first time. We had a coffee close to the train station and then hopped in for another six hours ride. The train was crowded, but we fortunately found two seats.
Eventually we arrived Chavakachcheri, when the sun already started to set. From there we took a Tuktuk along a really bumpy road, as I've never seen it before in Sri Lanka, to Point Pedro, where we had a well deserved and cheap rice and curry dinner.
As we left the restaurant it was already completely dark outside. We had to walk 3 more kilometres from the town, to reach the point where we wanted to start our run tomorrow. The official most northern point of Sri Lanka. Reaching it fulfilled us with quite some excitement and even better was, that right next to the sign, where we'd start off on the next day, was a football field that offered us the perfect, wind protected spot that we needed to put up our camp. Quite exhausted from the long ride, it was easy to fall asleep early enough, to get up before sunrise.
Day 1 - 23.02.2019
Um zu unserem Zeltplatz an diesem schönen Reservoir zu kommen, mussten wir ein wenig klettern.
Day 2 - 24.02.2019
Fix und fertig. Pete ist fix und ich bin fertig...
Tag 3 - 25.02.2019
Sodbrennen und ein finish im Dunkeln
Ouja!!! Heute mal die volle Breitseite an Hitze mitgenommen. Bereits um 8:00 Uhr morgens standen 30°C aufm Tacho. Später waren es sogar 34°C. Wir mussten viele Trinkpausen einlegen. Ich hab leider so gut wie immer vergessen die Uhr anzuhalten... aber mei!
Einmal ist uns bei einer längeren Strecke ohne "Versorgungsstation" beiden das Wasser ausgegangen. Eine Familie hat uns dann in ihrem Garten zwei riesige Kokosnüsse vom Baum geholt, deren Inhalt nicht nur Durst löscht und Hunger stillt, sondern auch den Elektrolythaushalt wieder in Schuss bringt. Nach unserer Mittagspause hatte ich aufgrund zu hohen Chili- und Saftkonsums mit Sodbrennen zu kämpfen. Das mach ich so auch nicht mehr. Petes Magen steckt das ein wenig besser weg. :)
Samt Gehpausen standen am Ende 33km auf der Uhr und so sind wir weiterhin voll im Soll.
PS.: Der neue Rucksack taugt!!
Tagesdistanz: 34km
Gesamtdistanz: 110km
Das erste Mal Kandy auf einem Verkehrsschild. Dort ist Halbzeit!
Tag 4 - 26.02.2018
Restday urgently required
Yeeey! Wir haben es geschafft! Wir haben uns einen Ruhetag erlaufen! Und dann auch noch in so wunderbarer Manier! (Ich steh auf runde Zahlen). Wir sind, wie jeden Tag um fünf aufgestanden. Bis wir das nasse Zeug eingepackt, gefrühstückt und Zähne geputzt haben, sind wir trotzdem erst pünktlich zum Sonnenaufgang losgekommen und das selbe Spiel wie gestern ging wieder los. Um euch Details zu nennen: Ich habe 7 1/2 Liter Wasser, zwei Cola, eine Fanta und eine Kokosnuss getrunken und war ein einziges mal auf dem Klo. So sehr habe ich geschwitzt. Es war wirklich brutal, weshalb die Mittagskilometer auch nur langsam von statten gingen und sich noch langsamer angefühlt haben. In der Mittagspause habe ich keinen Bissen heruntergebracht, weshalb ich am Ende richtig gelitten habe! Trotzdem haben wir es nach insgesamt 39km nach Vavuniya geschafft, wo das Abendessen umso besser geschmeckt hat! Morgen heißt es Restday!!
Tagesdistanz: 39km
Gesamtdistanz: 149km
Tag 5 - 27.02.2018
Restday in Vavunyia
Pete im Fokus
Tag 6 - 28.02.2018
Gestärkt aus der Pause
Was für ein Tag!
Der Ruhetag hat sichtlich gut getan! Um 4:30 Uhr hat der Wecker geschellt, weil wir heute endlich einmal nicht in der Hitze laufen wollten. Als wir um Viertel nach sieben für die erste Kokosnuss angehalten haben, standen schon zwölf Kilometer auf der Uhr. Die zweite Pause gab es um 9:30 Uhr nach 19 km und die Mittagspause stand schon um 10:00 Uhr an, weshalb sie auch entsprechend ausgedehnt ausfiel. Zu unserem Glück, haben wir ein indisches Buffet mit lauter veganen Speisen gefunden und es war köstlich. Dementsprechend easy waren dann auch die restlichen neun Kilometer, zu unserem Ziel.
So sind wir heute mit nur drei wirklichen Stopps, recht solide 32km gelaufen. Bemerkenswert waren die extrem vielen Hunde, die uns angebellt haben und hinterher gerannt sind. Mit Sicherheit um die 100 Tiere. Die einen haben schneller abgelassen, viele waren aber echt lästig und auch wenn ignorieren der beste Weg ist, um in Ruhe gelassen zu werden, muss man doch häufig kurz anhalten, um zu signalisieren, dass man nicht vor ihnen auf der Flucht ist.
Pete hat am Ende 35,7 km auf der Uhr stehen. Die Differenz kommt meist zustande weil wir uns abends noch einen guten Platz für unser Camp suchen. In zwei Tagen wollen wir in Danbulla sein, das sind noch 68km. Die Zahl der Höhenmeter nimmt jetzt täglich zu, dennoch sollte das gut machbar sein. Mein rechtes Sprunggelenk macht faxen, aber seit heute habe ich eine Bandage zum stabilisieren. Dat wird schon!
Tagesdistanz: 36km
Gesamtdistanz: 185km
Tag 7 - 01.03.2019
Die ersten Berge und Schmerzen in Sprunggelenk
Dieser Tag war für mich eine Frage des Charakters. Ich habe kaum geschlafen, weil ich starke Schmerzen in meinem rechten Knie und Sprunggelenk hatte und zu stolz war, Schmerztabletten zu nehmen. Als wir aufgestanden sind (war haben auf dem Sportgelände einer Militärakademie heimlich in der Hängematte campiert), hatte ich zu allem Überfluss auch noch Halsschmerzen, die ich mir wahrscheinlich aber eher eingebildet habe. Aber ich konnte leider kaum auftreten. Das Projekt stand für mich auf der Kippe. Über weite Strecken der ersten Hälfte, konnte ich maximal gehen und immer wenn ich anfing durch den Schmerz durchzulaufen, hatte ich Angst nachhaltig etwas kaputt zu machen und damit die Chance, zur erfolgreichen Beendigung des Projekts ganz zu begraben. Daher ging es für mich zunächst nur darum irgendwie voranzukommen und den Versuchungen der vielen Tuktuks, Busse und Motorräder, die den armen hinkenden Mann mitnehmen wollten, zu widerstehen. Aufgeben oder schummeln kam für mich definitv nicht in Frage. Nach 23 Kilometern haben wir Mittagspause gemacht. Pete war eine halbe Stunde vor mir da. Ich habe dann für zwei Stunden die entsprechenden Stellen mit Eis gekühlt, eine Schmerztablette genommen und einen Mittagsschlaf gemacht und siehe da! Die Schwellung ist zurückgegangen und auf dem zweiten Teil des heutigen Laufs, habe ich mich so gut gefühlt wie gestern und konnte beinahe schmerzfrei und ganz normal laufen!
Böse Zungen werden sagen, dass eine Pace von 8:30 Minuten/km nicht viel mit "Running" zu tun hat, aber heute war ein Kampf gegen den Kopf und ich habe gewonnen und bin mir nun sicher, dass ich jedes Hindernis auf diesem Weg bewältigen kann. :)
Morgen soll es bis nach Dambulla gehen. Das sind bis zum Stadtkern etwa 33 Kilometer und Pete hat schon eine Unterkunft ausgesucht.
Tagesdistanz: 36km
Gesamtdistanz nach einer Woche: 221 Kilometer.
Tag 8 - 02.03.2019
Ankunft in Dambulla
Wir haben es bis nach Dambulla geschafft!
Die ersten zehn Kilometer sind wir quasi im Halbschlaf gelaufen. Wir waren beide ziemlich müde. Ich bin dann einmal zum Supermarkt abgebogen und habe eine Tüte Eiswürfel zum Kühlen meines Knöchels gekauft. Pete ist schon mal weitergelaufen und war mir eine halbe Stunde voraus, ehe wir uns nach 28 Kilometern zum Mittagessen wieder getroffen haben. Nach 19 Kilometern ist leider der Akku meiner Uhr ausgegangen. Da hatte ich Pete schon fast wieder eingeholt, musste auf den Schock aber erst nochmal eine ausgiebigere Pause machen. Da es keine Eiswürfel gab, habe ich einfach Speiseeis zum Kühlen zweckentfremdet. Weil man mit Essen nicht spielt, ist zur Strafe die Packung geplatzt, als das Eis schon fast vollständig geschmolzen war und ich hatte eine Menge orangenes Zuckerwasser in meinem Schuh. Nach dem Mittagessen sind mir im Restaurant im Sitzen die Augen zugefallen, weshalb ich ziemlich froh war, dass es nur noch zwei Kilometer bis Dambulla waren und sich die Stadt überhaupt nicht zum Laufen eignet. Wir sind dann die letzten vier Kilometer bis zu unserer Unterkunft gegangen (Das hat den Schnitt ganz schön gedrückt), mehr war auch bei uns beiden nicht drin. Ziemlich gerädert haben wir uns jetzt einen Tag Pause verdient. Morgen werden wir vorraussichtlich ein wenig mit Rollern die Gegend erkunden.
Nach acht Tagen, sind wir bereits 247 Kilometer von Point Pedro entfernt und nähern uns mit großen Schritten der Halbzeit. Der Tag Pause wird meinem Knöchel gut tun!
Tagesdistanz: 35km
Gesamtdistanz: 256km
Day 9 - 03.03.2019
Restday in Dambulla
Tag 10 - 04.03.2019
Aufgeben?!
Soweit ich ohne Schmerzmittel laufen konnte, bin ich zusammen mit Pete gelaufen. Als ich angefangen habe, das Gefühl zu bekommen, dass ich ihn aufhalte, habe ich ihn ziehen lassen und bin gegangen. Die Uhr habe ich dann ausgemacht. Viel schlimmer als der Schmerz, ist das Gefühl, dass ernsthaft etwas kaputt gehen könnte, wenn ich weiter durch den Schmerz laufe. Die Schwellung wird stärker und wandert bereits das Schienbein hinauf. Aufgeben mag ich nicht. Solange ich noch einen Fuß vor den anderen setzen kann, mache ich weiter. Das klingt sehr melodramatisch... entspricht aber der Wahrheit. 😅
Tagesdistanz: 35km
Gesamtdistanz: 291km
Sind es Kirschbäume? Sie sehen auf jeden Fall wunderbar aus! Zeit für ein anstän diges Foto
Tag 11 - 05.03.2019
Der Ausblick von unserem Campingspot auf dem Polizeigelände
Tag 12 - 06.03.2019
Klettern bis die Polizei kommt
Ein weiterer schöner Tag geht in die Bücher! Am Morgen aus Kandy rauszukommen war eine Farce und hat ewig gedauert. Wir sind demnach erst um 9:30 Uhr wirklich losgelaufen. Ich war müde aber körperlich gut drauf. Die ersten 19 Kilometer ging es noch einigermaßen entspannt auf und ab, da hat es sich auch, so wie gestern, mal wirklich nach Laufen angefühlt. Danach kam dann der Killeranstieg. Wir sind weitestgehend durchgelaufen (kürzere Trinkpausen alle 4,5 km) und waren dementsprechend in der Mittagshitze am Berg. Als wir oben angekommen sind, sind wir nach dem überteuerten und eher schlechten "Abendessen" schon beinahe am Tisch eingeschlafen. In den Bergen wird es etwas schwieriger Zelt- bzw. Hängemattenplätze zu finden, die sich gut eignen. Wir haben auf Google Maps gesehen, dass hinter einem Polizeirevier, eine wunderbare Grünfläche ist und einfach bei der Polizei, ganz scheinheilig nachgefragt, ob sie denn nicht wüssten, wo wir evtl. campen könnten. Nach einer Weile sind sie dann draufgekommen, dass sie ja selbst über einen perfekten Platz verfügen und so zelten wir heute in einer Polzeistation. Das war alles sehr nett und anständig waschen konnten wir uns auch. Prämisse ist, dass wir uns morgen früh, vor sechs Uhr aus dem Staub machen. Aber das ist uns ja eh ganz recht. :)
Tagesdistanz: 27 km
Gesamtdistanz: 347km
Einer der schönsten Aussichten bislang. Zeit für eine Fotosession!
Tag 13 - 07.03.2019
Einen Tag gespart
Jo, der war recht hart! 😅
Nachdem wir morgens zwar bereits um fünf aus den Federn mussten, sind wir trotzdem erst nach einem anständigen Frühstück und recht relaxt losgestartet. Wir haben die Wansinnslandschaft genossen und viele Fotos geschossen und dann in der Mittagspause spontan beschlossen, dass wir den geplanten Wasserfallbesuch ausfallen lassen und stattdessen direkt nach Nuwara Eliya durchlaufen. Das bedeutete zwar, dass wir am vierten Lauftag in Folge einen Monstertag einlegen mussten, aber die Aussicht auf einen früheren Pausetag war einfach zu verführerisch. Die extrem schönen Landschaften, haben für die bergauf Strapazen entschädigt und zum Schluss gab es sogar nochmal einen kurzen schönen Downhill Part (bei dem ich leider den halben Weg die Uhr auf Pause hatte)!! Wir sind komplett paniert aber mega glücklich. Morgen wird gescootert und dann gehen wir auch schön zu einem Wasserfall, also nix verpasst.
Zu mehr Text bin ich nun leider nicht mehr imstande. 😅 Gute Nacht Leute!
Tagesdistanz: 34km
Gesamtdistanz: 381km
Tag 14 - 08.03.2019
Restday in Nuwara Eliya
Tag 15 - 09.03.2019
Mehr als gedacht
Ja da ärgert man sich fast, nicht noch 2,7 Kilometer weitergelaufen zu sein!! Und, dass ich nach der Mittagspause am Berg gewandert bin. Das ärgert mich auch! 😅
Tja, steckste nicht drin! Sonst ärgert mich überhaupt nichts! Heute war ein richtiger Sahnetag! Sowohl landschaftlich, als auch klimatisch und im Bezug auf die Beine! Die armen Dinger müssen so viel mitmachen und stehen unter akuter Krampfgefahr! Aber jede Menge Salz, Wasser und Schlaf sollten das wieder in Ordnung bringen. Warum wir eigentlich so einen langen Tag abgerissen haben? Wir wollen etwas von Ella haben, aber nicht schon wieder einen Pausetag einlegen. Jetzt sind es nur noch 17 Kilometer bis nach Ella. Die laufen wir morgen Vormittag und dann haben wir den ganzen restlichen Tag, um ein wenig Sightseeing zu machen. Übermorgen wollen wir vor Sonnenaufgang, mit einem Besuch beim Little Adams Peak starten und und uns dann los auf die letzten 170 Kilometer machen. Das Finale rückt näher und ich hoffe inständig, dass uns noch ein Paar Elefanten über den Weg laufen!!
Tagesdistanz: 40km
Gesamtdistanz: 421km
HighFive! - Wir sind in Ella angekommen
Tag 16 - 10.03.2019
Weniger als gedacht
Heute war es ein ganz schweres Ding mit der Motivation. Obwohl oder gerade weil die Strecke so kurz war. Nach dem Tag gestern hat jeder einzelne Muskel des Körpers geschmerzt und Pete und ich haben uns geradezu in die Unlust reingesteigert. Jetzt sind wir aber endlich in Ella angekommen und haben den Nachmittag frei. Sightseeing oder Chillen, das ist hier die Frage?! 😅
Tagesdistanz: 15km
Gesamtdistanz: 436 km
Tag 17 - 11.03.2019
Raus aus Ella - Schöne Landschaft - schwere Beine
Unseren Plan, den Sonnenaufgang am Little Adams Peak anzuschauen, haben wir nicht in die Tat umgesetzt. Pete war von der Idee, um fünf Uhr aufzustehen ohnehin nicht sonderlich überzeugt. Ich war eigentlich schon scharf drauf, hab aber wegen einer Baustelle, direkt neben unserem Fenster (ja, sie haben in der Nacht gearbeitet!!!!😡) so miserabel geschlafen, dass ich erst mit dem Wecker, zu dem ich aufstehen wollte, eingeschlafen bin. So habe ich das mit dem früh aufstehen auch sausen lassen und war auch dementsprechend den ganzen Tag ziemlich knatschig. Zum Glück haben wir diesmal vor dem Lauf ausgiebig gefrühstückt und ich habe eine seeehr großen Kaffee bekommen. Die Beine haben immer noch bei jedem Schritt ordentlich gebrannt. Vor allem beim Bergablaufen. Und heute ging es die ersten 20 Kilometer praktisch nur bergab. Dafür war die Landschaft so dermaßen schön, dass wir gut abgelenkt waren und es trotzdem Spaß gemacht hat. Unten angelangt, hatte es dann 34 Grad und wir waren platt und so haben wir uns bis zu unserem Ziel "geschleppt" (läuferisch so gut wie an keinem Tag zuvor aber von Schmerz gepeinigt). Wir haben einen schönen Platz zum Campen gefunden, der hoffentlich endlich mal etwas ruhiger ist. Achja! Meine neuen Kopfhörer waren doch ein wenig zu billig. Sie sind jetzt schon hinüber. 😣
Morgen stehen wieder knapp 33km auf dem Plan. Aufgrund der Hitze sollten wir wieder früh morgens starten, sonst wird es eine noch größere Qual. Die Stimmung ist jedoch weiterhin gut!!!
Tagesdistanz: 32 km
Gesamtdistanz: 468 km
Ein Fahrradfriedhof am Ende einer Ortschaft - könnte auch ein modernes Kunstwerk sein
Tag 18 - 12.02.2019
Die Nase verbrannt
Um fünf Uhr hat der Wecker geklingelt. Losgelaufen sind wir aber erst um Viertel vor acht. All unsere Sachen waren nass und wir sind nicht aus dem Knick gekommen. Ich hab' wieder ziemlich
schlecht geschlafen - die zweite Nacht in Folge. Das hat sich dann irgendwann bemerkbar gemacht. Ich bin zügig los und wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen. Nach 18 Kilometern bin
ich dann gestorben. Da hatte es aber auch schon wieder 34 Grad. Mir war es eindeutig zu heiß und der Schlafmangel erledigt dann sein Übriges. In drei Tagen wollen wir ankommen, das sind jetzt
noch 120 Kilometer. Was das zu bedeuten hat, kann sich jeder selbst ausrechnen! 😏
Ich glaub' da wird in den nächsten Tagen nochmal richtig gelitten.
Heute haben wir die Elephant Area betreten und morgen laufen wir entlang des Nationalparks. Da wird es dann hoffentlich endlich die erhofften Elefanten zu sehen geben. 🤗
Pete und ich kommen weiterhin sehr gut miteinander aus. Bellenden Hunden, uns hinterher bellenden Menschen und hupenden, rasenden Bussen gegenüber reagieren wir beide gegenüber dafür zunehmend
gereizter. Der psychische Terror ist enorm und mindestens genauso fordernd wie die körperliche Anstrengung. Normalerweise laufe ich lieber ohne Musik, um die nächsten drei Tage überstehen zu
können und in schwierigen Momenten die Umgebung auszublenden, werde ich mir jedoch bei Gelegenheit nochmal ein paar Kopfhörer zulegen müssen. Anders steh' ich das nich durch.
Tagesdistanz: 29km
Gesamtdistanz: 497km
Dat isser! Der erste Elefant, den ich in "freier Wildbahn" gesehen habe!
Tag 19 - 14.03.2019
ELEFANTEN!
Ein wunderbarer Tag! Wir haben in den Hängematten, hinter einem Buddhistischen Tempel geschlafen. Es war ein kleines bisschen ruhiger als sonst so oft, wahrscheinlich war ich aber auch dermaßen
erschlagen, dass ich auf einem Rockkonzert hätte pennen können. Jedenfalls war die Nacht sehr erholsam und als wir um fünf aufgestanden sind, war ich wach und ready to go. Wir haben zwei etwas
längere Pausen gemacht. Eine nach 14 (Tee/Kaffee) und eine nach 28 Kilometern (Mittagessen/kurzes Schläfchen) das Buffet am Mittag war eines der Besten bislang und lag nicht so schwer im Magen,
weshalb wir den Schlussteil auch ganz gut hinbekommen haben. Wir haben dem Umweg entlang des Nationalparks genommen, um die Chance auf eine Elefantensichtung zu wahren. Und unsere wünsch wurden
erhört! Für mich war es das erste mal, dass ich außerhalb eines Zoos Elefanten gesehen hab'!! :) Dennoch war ich durch einen Zaun und einer Traube Touristen von ihnen getrennt, also eigentlich
alles wie immer.
Jetzt sind wir jedenfalls in der Safaristadt (Udawalawa) schlechthin angekommen und haben uns eine sehr erschwingliche Unterkunft gesucht (8€ für zwei Personen), weil wir uns und unsere Klamotten
unbedingt waschen mussten. Je nachdem welche Route wir nehmen, sind es nun noch zwischen 76 und 80 Kilometer zu unserem Ziel. Eine Ruhetag wollen wir nicht mehr einlegen, auch wenn wir nun schon
fünf Tage am Stück laufen. Der Traum, von einem Finish nach nur 21 Tagen ist zum greifen nah, wir sind heiß wie Frittenfett und freuen uns schon jetzt auf das Finale!!
Tagesdistanz: 41km
Gesamtdistanz: 537 km
Müde aber glücklich! Wir haben es geschafft!
Tag 20 - 16. + 17.03.2019
Das wirklich große Finale
Wir haben es geschafft!!! Und wie wir es geschafft haben!!
Heute sind wir gelaufen als säße uns der Teufel im Nacken. Morgens sind wir nicht so gut in Udawalwe losgekommen. Die Motivation drohte am vorletzten Tag nochmal richtig tief zu sein. Es war wieder recht heiß und der Lauf über den Tag somit von vielen Trinkpausen und einer großen Mittagspause geprägt. Wir haben uns recht schwer getan und in der Pause habe ich zwischendurch schon einmal scherzhaft erwähnt, dass ich eigentlich keine Lust habe, diesen ganzen Mist morgen nochmal zu machen und wir es doch bitte einfach hinter uns bringen sollten. Als wir nach guten 30 Kilometern in der Dämmerung dann ein Restaurant aufgesucht haben, in dem wir Abendessen können, haben wir diese Idee nochmal aufgegriffen. Ich habe mich über den Tag weg immer besser gefühlt und gespürt, dass mein anfänglicher Scherz tatsächlich in die Tat umgesetzt werden könnte. Galt es nur noch Pete zu überzeugen. Doch da brauchte es nicht viel. Man muss den Jungen kaum motivieren, das macht er schon selbst! Als wir über dem Abendessen dann eine Pro und Contra Liste erstellt haben, haben wir beide gemerkt, dass wir die Entscheidung eigentlich schon getroffen haben.
Pro:
Contra:
Und so ist die Entscheidung gefallen. Wir haben uns zum Abendessen dann nochmal richtig schön satt gegessen und mit Proviant eingedeckt und nach zwei Stunden Verdauungspause sind wir um elf Uhr
wieder losgestartet. Ab jetzt war die Motivation kein Problem mehr! Wir würden es durchziehen, doch wir hatten noch einen kompletten Marathon vor uns.
Ohne die knallende Sonne, war es deutlich angenehmer zum Laufen. Trotzdem hatte es immer noch über 25 Grad und wir mussten weiterhin viel Wasser trinken. Ich hatte das ganze Wasser für die Nacht
dabei und war daher nochmal drei Kilo schwerer bepackt als sonst. Je leichter mein Rucksack wurde, desto schneller wurden auch meine Schritte Richtung Ziel. Da man nachts viel leichter in einen
Flow findet, haben wir ausgemacht, dass jeder in seinem eigenen Wohlfühltempo läuft und wir uns an ausgemachten Meilensteinen wieder treffen, um gemeinsam Pause zu machen und zu checken, ob alles
in Ordnung ist. Nachdem wir uns bei Kilometer 53 getroffen haben, habe ich beim wieder loslaufen vergessen, meine Aktivität auf der Uhr weiter aufzuzeichnen und das erst nach ca. 2,5 Kilometern
gemerkt. Als ich das gemerkt habe, hat mich erstmal ein Zug von Müdigkeit und Erschöpfung überfahren und ich musste mich für zehn Minuten hinsetzen und über mein Leben nachdenken. Komplett
bescheuert, wie einen so etwas beeinflussen kann, aber umgekehrt funktioniert es schließlich genauso und das Trackiung kann einen motivieren noch etwas schneller zu laufen, um einen bestimmten
Schnitt zu erreichen oder noch ein wenig weiter zu laufen. Das mich das herumsitzen jedoch keinen Schritt weiterbringt, habe ich dann recht schnell gemerkt und so konnte ich das Tief relativ
schnell überwinden und habe auch die Lücke zu Pete wieder recht schnell geschlossen. Eine längere Pause haben wir noch eingelegt, als wir an einem Backshop vorbeigekommen sind. Ich bin
grundsätzlich kein großer Fan, von diesen langen Pausen, weil ich danach meist nur wieder ganz schwer in die Gänge komme und eine Pause zu solch einem Zeitpunkt ist kritisch, weil die Beine sich
danach wie Stein anfühlen, doch Kaffee und frische Backwaren waren viel zu verlockend, als das wir nicht hätten stoppen können. In einem Wechselspiel aus beflügelnder Motivation und unendlicher
Müdigkeit sind wir den letzten Halbmarathon angegangen. Die letzten drei Kilometer vom Ortsschild in Dondra bis zum Meer sind wir dann gemeinsam spaziert und haben es in vollen Zügen genossen.
Wir haben den Leuchtturm, den wir eigentlich ansteuern wollten verpasst und sind stattdessen zum tiefstliegenden Strand gegangen, wo Pete mit einer Berürung des Meeres unser Projekt "Running Sri
Lanka" beendete.
Tagesdistanz: 73km
Gesamtdistanz: 610km
Zu dem Projekt entsteht gerade auch ein Film, den es nach Fertigstellung, oben auf dieser Seite zu sehen geben wird.