Europa

Etappe 1 - Die Eingewöhnungsphase

Von Pyras bis Istanbul

39 Tage I 7 Länder I 2.384,6 km I 16.816 m bergauf I 11 mal Zelten I 2 Platten


Deutschland

Alles glänzt... So schön neu! In Regensburg
Alles glänzt... So schön neu! In Regensburg

Ich startete meine Reise in Pyras, Mittelfranken, in der Nähe von Nürnberg. Zunächst ging es für mich an den nahe gelegenen Main-Donau Kanal und anschließend an die Donau. Diese sollte zunächst für längere Zeit mein Begleiter sein. Mein erster Stopp war in Regensburg. Dort hatte ich die Gelegenheit in der WG einer Freundin zu übernachten. Der erste Tag und schon habe ich große Unterstützung erfahren.
Von dort fuhr ich weiter über Vilshofen, wo ich meine erste Nacht im Zelt direkt an der Donau verbraucht habe, nach Passau. In Passau habe ich am dritten Tag meiner Reise, nach 215 km die Grenze nach Österreich überquert.
In Deutschland läuft alles noch sehr geregelt ab. Alle 500m findet mal theoretisch einen Campingplatz, wenn man darauf keine Lust hat, gibt es aber an der Donau auch zahlreiche Möglichkeiten, um ungestört in der Wildnis zu Campen. Man muss nur die Augen offen halten. Solltest du, wie ich ein Neuling auf dem Gebiet der Radreise sein, ist es empfehlenswert, die Reise wirklich auch auf heimischem Boden zu starten. Es gibt genug an das man sich zu Beginn gewöhnen muss, da ist es ganz angenehm, die eigene Sprache sprechen zu können und auf gut ausgebauten Straßen unterwegs zu sein.

Tag 1 - 26.08.2017

- Regensburg; Deutschland -

 

Der Tag der Abreise ist natürlich sehr emotional!
Ich fahre 85 Kilometer von Pyras nach Regensburg. Alles ist sehr aufregend und neu. Ich bin von der Abschiedsfete leicht verkatert. Bin in Regensburg in der WG einer Freundin (Janina) untergebracht. Sie ist selbst nicht da, nur Mitbewohner Jonathan. Habe ein Zimmer für mich und schlafe sehr gut, da ich erschöpft bin.

Tag 2 - 27.08.2018

- Vilshofen an der Donau; Deutschland -

 

Frühstück mit Jonathan, dem Mitbewohner meiner Freundin. Danach langsam zusammenpacken und aufbrechen. Nächster Wegpunkt ist Passau. Ich fahre recht viel an diesem Tag, 144 Kilometer. Muss mich noch an alles gewöhnen. Fahren auf Feldwegen ist mit dem schweren Rad für mich noch sehr schwierig. Schaffe es ungefähr bis nach Vilshofen und schlage an der Donau mein Zelt auf. Erstes Mal Campen und erstes Mal Kochen mit dem Campingkocher. Ich habe viel zu wenig Wasser dabei. Muss noch einiges lernen.

Tag 3 - 28.08.2018

- Linz; Österreich -

 

Harte Nacht, weil ich sehr durstig bin und einen Sonnenbrand habe. Wasser holen, nachts in der Donau ist nicht möglich, da der Abstieg über die Steine zu gefährlich gewesen wäre. Für das Frühstück muss ich Donauwasser filtern. Es gibt Porridge. Donaufrachter macht große Wellen und mein Equipment wird nass. Lange Pause in Passau um alle Akkus aufzuladen. Café Kowalski. Auch das mit dem Strom muss ich noch üben. Überquere die österreichische Grenze und bin ab jetzt erstmal für eine lange Zeit Ausländer. Fahre bis nach Linz und übernachte für 10€ auf einem Campingplatz.


Österreich

Der erste Grenzübergang in Passau nach Österreich
Der erste Grenzübergang in Passau nach Österreich

Die Landswährung ist immernoch der Euro und die Landessprache immernoch deutsch. Also wenig Veränderung. Nur die Einführung des Flaschen- und Dosenpfandes hat Österreich leider irgendwie verpeent, weswegen man nun häfiger Müll am Straßenrand findet.

Mein erster Stopp in Österreich heißt Linz. Leider dämmert es schon, als ich ankomme und ich fahre deshalb quasi nur an der Donau entlang, einmal "an der Stadt" vorbei, bis zum Campingplatz am Pichlinger See. Daher kann ich leider nicht viel über Linz sagen, aber das was ich gesehen habe, hat mir gefallen. Auch der Campingplatz ist an sich nicht verkehrt. Unkompliziert aber mit 10€ für den Zeltplatz zwar nicht teuer aber eben auch nicht günstig. Das Duschen ist umsonst, sofern man sich mit kaltem Wasser arrangieren kann. Für zwei Minuten Warmwasser zahle ich jedoch gerne 50 cent. Von Linz aus, sind es, wenn man den direkten Weg durch die Berge nimmt noch 190 Kilometer, dafür habe ich zwei Tage eingeplant. Am Morgen starte ich noch relativ fit los in Linz los. Gegen Mittag fange ich an mich bereits etwas schlapp zu fühlen. Nachdem ich nach einer Mittagspause wieder aufs Rad steige, merke ich schon, dass etwas nicht stimmt. Ich muss mich mehrmals Übergeben. Den ganzen restlichen Tag werde ich nichts mehr bei mir behalten. Ich schleppe mich mit letzter Kraft zum Gasthof und Camping Krenn in Willersbach an der Donau. Es ist der einzige Campingplatz weit und breit. Sie haben geschlossen! Den gesamten August. Im Internet war davon nichts zu finden. Ich frage mich, wieso ein Campingplatz am Donauradweg ausgerechnet im August geschlossen hat. Das ist doch bescheuert?!
Ich verstecke mich hinter ein paar Booten. An weiterfahren ist nicht zu denken. Als es dunkel ist, schlage ich in meinem Versteck mein Zelt auf und schlafe. Über Nacht kann ich mich wenigstens ein klein wenig regenerien. Tatsächlich schaffe ich es am nächsten Tag bis ins 120 Kilometer entfernte Wien, wo ich bei meiner Tante Uschi wohnen werde. Wahrscheinlich hat der Gedanke an ein warmes Bett mir die nötige Kraft gegeben. Außer Cola und einer Fritattensuppe konnte ich nichts zu mir nehmen. Umso glücklicher bin ich als ich in Wien ankomme.
Wien ist eine wunderbare Stadt und ich verbringe dort vier tolle Tage, in denen ich viel von der Stadt sehen und mich vollständig erholen kann. Als für meine Großcousine Lilly das Schuljahr wieder beginnt breche ich auch auf und verlasse Wien in Richtung Bratislava.

Tag 4 - 29.08.2018

- Willersbach an der Donau; Österreich -

Breche morgens auf, nachdem ich erneut alle Akkus geladen habe. Möchte möglichst weit kommen, damit ich es morgen bis nach Wien schaffe. Fühle mich aber ab mittags sehr schlapp. Muss dann mehrfach brechen. Vielleicht ein Sonnenstich, wahrscheinlich aber eher etwas falsches gegessen. Behalte nichts bei mir. Schleppe mich noch 20km bis zu einem Campingplatz. Der hat geschlossen. Ich habe keine Kraft und stelle hinter Booten versteckt trotzdem mein Zelt auf. Verboten, mir aber egal. Ich bin total fertig und schlafe mich aus.

Tag 5 - 30.08.2018

- Wien; Österreich -
Schleppe mich tatsächlich bis nach Wien. Das Tempo ist langsam und ich ernähre mich von Cola, Salzstangen und sogar einer Fritattensuppe, die ich tatsächlich bei mir behalte, in St. Pölten. Endlich komme ich in Wien an. Dort empfängt mich meine Verwandtschaft. Großtante Uschi, samt Tochter Lilly und Hund Spotty. Ich habe ein eigenes Zimmer und es gibt tolles Abendessen. Ich bin froh da zu sein und mein Zustand bessert sich am Abend mit jedem Bissen. Dennoch bin ich schwer erschöpft und gehe früh schlafen.

Uschi, Lilly, Spotty und Marc
Uschi, Lilly, Spotty und Marc

WIEN
Tag 6 - 31.08.2018
- Wien; Österreich -
Besuche mit Uschi den Naschmarkt und bekomme eine "kleine" Stadtführung durch die Innenstadt. Stephansdom, 1. Bezirk, Rathausplatz, Wiener Kaffeehaus. Vom Naschmarkt nehmen wir Falafel mit, die es zum Abendessen gibt. Lilly ist mit Freundinnen feiern und ich sitze lange mit Uschi am Tisch und wir erzählen. Am Abend bin ich genauso müde, als wäre ich den ganzen Tag geradelt.

Mit Marlon auf dem Wiener Rathausplatz
Mit Marlon auf dem Wiener Rathausplatz

Tag 7 - 01.09.2018

- Wien; Österreich -

Das Wetter ist mies und so widme ich mich die gesamte erste Tageshälfte meinem Videotagebuch. Am Nachmittag treffe ich  mich mit Marlon, einem alten Freund aus Schultagen in der Innenstadt. Wir haben super viel zu quatschen und gehen noch gemeinsam zum belbten Rathausplatz.
Am Abend koche ich Thai-Curry für meine (Gast-)Familie.

Ein Blick über Wien beim Sonntagsspaziergang
Ein Blick über Wien beim Sonntagsspaziergang

Tag 8 - 02.09.2018

- Wien; Österreich -

 

Den Sonntag genießen, die Beine ausruhen und essen gehen. Wir machen einen kurzen Spaziergang, das Wetter ist immernoch mies. Am Abend bereite ich mich ein wenig auf meine Abreise vor.


Video - die Abreise


Slowakei

Der Blick vom Schloss auf die Brücke von Bratislava
Der Blick vom Schloss auf die Brücke von Bratislava

Die erste große Änderung stellt sich ein. Es wird kein deutsch mehr gesprochen sondern slowakisch. Die Hauptstadt der Slowakei heißt Bratislava und liegt direkt hinter der Grenze zu Österreich, an der Donau. Bratislava ist ganz hübsch und total überschaubar. Ich verbringe dort zwei Nächte im Folks Hostel, das ich wirklich sehr weiterempfehlen kann. Für 14€ die Nacht im 8 Bett Zimmer. Bratislava ist sehenswert, anderthalb Tage reichen aber meines Erachtens aus, um die Stadt gesehen zu haben. Von Bratislava aus starte ich meine erste Marathon-Etappe, 165 Kilometer an der Donau entlang, bis nach Stúrovo. Die letzten Kilometer der Etappe fahre ich mit zwei Männern, aus meiner Heimat, die ich unterwegs treffe. Ein wirklich cooler Zufall. Von Stúrovo muss ich nur einmal die Donau überqueren, um die Slowakei zu verlassen und nach Ungarn zu fahren. Insgesamt war ich nur drei Tage in der Slowakei. Mein Eindruck von diesem Land ist sehr positiv und alle Leute denen ich begegnet bin, waren sehr freundlich, da mein Aufenthalt dort aber recht kurz war, kann ich sonst auch recht wenig über das Land an sich sagen.

 Tag 9 - 03.09.2018

- Bratislava; Slowakei -

Fahre bei anständigem Wetter sehr ausgeruht in Wien los. Mein Weg führt mich  über die slowakische Grenze bis in die slowakische Hauptstadt Bratislava. Auf dem Weg dorthin geht zwischenzeitlich die Welt unter und ich muss mich bei starkem Regen über heftig unwegsames Gelände kämpfen. Aber es macht Spaß! Ich komme am Nachmittag an und suche mir zum ersten Mal auf meiner Reise ein Hostel. Ich gehe slowakisch Abendessen und mache am Abend noch ein paar Stunden Spaziergang und Sightseeing. Das Bier kostet nur 1,80€. Ich fühle mich total wohl und seit heute spricht auch nicht mehr jeder um mich herum deutsch.

Das Schloss in Bratislava
Das Schloss in Bratislava

Tag 10 - 04.09.2018

- Bratislava; Slowakei -

Bleibe spontan einen Tag in Bratislava. Gehe laufen, mache Sightseeing und schneide ein Video. Am Abend gehe ich mit drei Holländern aus meinem Hostel Abendessen und etwas trinken in Bars. Wir spielen Trinkspiele und es ist eine fetzen Gaudi.

Video - Bratislava

Tag 11 - 05.09.2018
- Sturóvo; Slowakei -

Ich fahre weiter. Eine Marathonetappe, einmal quer durch die Slowakei mit einigen Widrigkeiten. Treffe zwei Typen aus meiner Heimat, die ebenfalls mit dem Rad unterwegs sind. Wir fahren nach Sturovo an der slowakisch-ungarischen Grenze. Als ich dort ankomme wird es bereits dunkel. Campingplätze gibt es nur auf der ungarischen Seite, ich habe noch keine Forint und bin nach dem langen Tag im Sattel auch relativ platt. Also nehme ich mir ein günstiges Hotelzimmer.


Ungarn

Der Blick von Sturovo auf die Basilika von Esztergom bei Nacht
Der Blick von Sturovo auf die Basilika von Esztergom bei Nacht

Wenn man von Stúrovo aus die Donau überquert, passiert man auch die Landesgrenze nach Ungarn. Auf der anderen Seite des Flusses liegt die Stadt Esztergom. Bekannt ist diese Stadt, aufgrund ihrer wunderbaren und eindrucksvollen Basilika, die einst erbaut wurde, um das christliche Zentrum des Landes zu verkörpern. Diese Basilika lohnt es sich wirklich anzuschauen. Von dort aus, sind es noch gute 50 Kilometer bin in die Hauptstadt Budapest.

Tag 12 - 06.09.2018

-Budapest; Ungarn -

Das Hotelzimmer ist mit Frühstück. Das nutze ich voll aus. Ich überquere die Donau und passiere somit auch die ungarische Grenze. Die nächste Veränderung! Ich verlasse die Euro-Zone. Schaue mir ausgiebig die Basilika von Esztergom an. Eine wirklich eindrucksolle Kirche. Dann fahre ich weiter bis nach Budapest. Komme am Nachmittag dort an und bin bei Inna und Elek untergebracht. Sie sind die Großeltern meines guten Freundes Mark.

Budapest hat rund 1,8 Mio. Einwohner und ist eine Touristenhochburg. Der öffentliche Nahverkehr, wird hauptsächlich mit Bussen und U-Bahnen bewerkstelligt und ist ziemlich gut ausgebaut. Ich habe mir ein 72 Stunden Ticket für 4.150.- Forint, also rund 13 € gekauft und bin, immer wenn ich öffentlich gefahren bin ziemlich schnell von A nach B gekommen. Die meiste Zeit bin ich jedoch lieber gelaufen. Denn für mich war Budapest wie ein Freilichtmuseum. Es gibt viele imposante Gebäude, wie die Fischerbastei, den Burgpalast, das Parlamentsgebäude oder die Matthiaskirche. Man hat eigentlich ständig etwas zum schauen und bei den sommerlichen Temperaturen, die bei meinem Besuch im September herrschten, war rund um die Uhr auf den Straßen viel los und es herrschte ein lässiger Flair. Mitten durch die Stadt fließt die Donau, die die hügelige „Buda“ von der flachen „Pest“ Seite trennt, welche durch die Kettenbrücke im Zentrum und einige weitere Brücken miteinander verbunden werden. Mir hat es dort sehr gut gefallen. Besonders nachts, wenn Brücken und Gebäude beleuchtet sind, macht diese Stadt wirklich Eindruck.

Meine Empfehlungen für einen Besuch in Budapest:


Sightseeing:


  • Burgviertel und Fischerbastion, von dort aus über die Treppen zur Donau und über die Kettenbrücke. Man kann auch die Zahnradbahn nehmen. Dann über die Zrinyi-Utca zur Basilika
.
  • Vörösmarty Ter - einen Kaffee im Gerbaud trinken und über die Vatci Utca schlendern, bis zum Ende. Dort ist die Großmarkthalle, wo man am besten zur Mittagszeit vorbeischaut, um verschiedene traditionelle ungarische Snacks zu genießen.
  • Für Kulturfans lohnt es sich über die Andrassy bis zum Heldenplatz zu laufen. Dort gibt es zwei große Museen

  • In einem der vielen Thermalbäder entspannen, zum Beispiel im Szechenyi, einem schönen Bad aus dem 19. Jh.

  • Margareteninsel

  • die größte Synagoge Europas

  • Deak Ferenc Ter - Riesenrad, Skatepark

Restaurants:


  • Kiosk (nähe Vaci Utca)

  • Mensa (Nagymezö Ter)

  • Konrady Steak Restaurant (war ich selbst nicht, wurde mir aber empfohlen)

  • Budapest Bistro (Vécsey Utca)
  • Vintage Garden (Dob Utca)

Bars:

  • Kiraly Utca - Gozsdu Udvar (Innenhof und Rooftop-Bar)
  • TipTop Bar
  • 360 Bar
  • DiVino - Weinbar direkt an der Basilika
  • Szimpla Kert - Instant

Video - Budapest


Tag 15 - 09.09.2018

- Halásztelek; Ungarn -

 

Meine Zeit in Budapest neigt sich dem Ende zu. Ich bringe mein Fahrrad in Schuss und packe meine Taschen. Dann verabschiede ich mich nach einem gemeinsamen Mittagessen von Inna und Elek, dann bringe ich Richard noch seinen Pullover zurück, den er mir geleihen hat.

Ich treffe mich mit einer alten Schulfreundin, Lenja noch auf einen Kaffee, danach fahre ich rund 20 Kilometer statdauswärts, nach Halásztelek zu Familienfreund Ungi. Wir haben uns lange nicht gesehen und haben viel zu erzählen. Zum Abendessen gibt es Fleisch, Totellini, Bier und eine Flasche Unikum.

Tag 16 - 10.09.2018
- Szolnok; Ungarn -

Nachdem ich gestern mit Ungi einige Stamperl typisch ungarischen Kräuterschnaps (Unicum), auf unsere jahrelange Freundschaft getrunken habe, bin ich dementsprechend heute etwas später losgefahren und leidlich kraftvoll unterwegs gewesen. Ich war hauptsächlich auf schlechten und vielbefahrenen Landstraßen unterwegs, was psychisch anstrengend war. Gipfel des ganzen war, dass nach 95 Kilometer jemand eine Bierdose aus einem fahrenden Auto auf mich geschmissen und mich angehupt hat. Zum Glück war die Dose leer! Erschrocken bin ich trotzdem und es hat mir dann auch die restliche Fahrt lang, ziemlich die Stimmung versaut. Jetzt zelte ich im Wald. 

Tag 17 - 11.09.2018
- Oradea; Rumänien -
Ein durchwachsener Tag. Ich bin früh losgefahren. Zum Glück! Denn erst musste ich gegen Mittag ca. eine Stunde lang die Halterung meiner Packtasche reparieren, die leider leicht kaputt gegangen ist, danach bin ich recht lange auf schlechten Wegen unterwegs gewesen und am Abend, als es schon gedämmert hat und ich mir noch keine Unterkunft gesucht hatte, haben mich die Grenzbeamten an der rumänischen Grenze noch richtig schikaniert, weil ich eine Absperrung misachtet habe. Sie haben alle meine Taschen durchforstet und sehr kritisch begutachtet, was mich nochmal anderthalb Stunden gekostet hat. Ich bin erst in der Dunkelheit in meinem Zielort, in Oradea angekommen und habe zum Glück noch ein günstiges Hotelzimmer gefunden.
PS.: Heute war die 1000 Kilometer Marke fällig!


Rumänien

An der rumänischen Grenze hatte ich erst einmal zu kämpfen. Ich war von einem langen Tag im Sattel gerädert und dann wurde ich noch recht lange von den Granzbeamten gefilzt, weshalb ich die letzte Stunde in kompletter Dunkelheit unterwegs war. Man muss dazu sagen, dass der Fehler bei mir lag. Bislang hatte ich jede Grenze einfach überqueren können, ohne, dass sich jemand darum geschert hatte. Ich dachte, dass dies daran lag, dass ich mich in der EU befand, wo Zollgrenzen keine Rolle spielen und man deshalb einfach durchfahren kann. Da habe ich aber nicht richtig nachgedacht, denn natürlich ging es hierbei um den Freihandelsraum Schengen, den ich an der Grenze zu Rumänien verlassen habe, weshalb dort ganz gewöhnliche Grenzkontrollen stattfinden. Dementsprechend fanden es die Beamten vor Ort nicht besonders lustig, als ich winkend und grinsend an ihnen vorbeigeradelt bin. Verständlich also, dass sie mich daraufhin etwas genauer unter die Lupe genommen haben. Mein restlicher Aufenthalt in Rumänien war dann jedoch von tollem Wetter, tollen Landschaften und einem schönen mehrtägigen Aufenthalt in Cluj-Napoca geprägt. Den teils fragwürdigen Straßen- und Verkehrsverhältnissen zum Trotz hat es mir in Rumänien sehr gut gefallen und ich kann es wärmstens empfehlen dieses Land zu besuchen!

Tag 18 - 12.09.2018
- Radaia; Rumänien -

Diesmal musste ich beißen!! Ich musste heute notgedrungen auf einem Feld campen. Ich bin gefahren bis es dunkel wurde. Rumänische Straßen bei Nacht sind jedoch viel zu gefährlich und weiterfahren hätte überhaupt keinen Sinn gemacht. Aufgrund von Schotterpisten, Trampelpfaden, Hitze, Gegenwind (der wenigstens die Hitze erträglicher gemacht hat) und Bergen, bin ich einfach nicht schnell genug vorangekommen, um es in einem Zug nach Cluj- Napoca zu schaffen. Hinzu kam der psychische Terror der vorbeiheizenden LKW, als ich dann wieder auf befestigten Wegen unterwegs war, weshalb ich zusätzlich häufig verschnaufpausen einlegen musste. Entschädigt wurde ich jedoch definitiv durch die schöne Landschaft in Rumänien! Das was ich bislang von diesem Land gesehen habe gefällt mir sehr!

Tag 19 - 13.09.2018

- Cluj-Napoca; Rumänien -
Mein Gepäckträgerspanner ist kaputt gegangen. Bin die restlichen 35 Kilometer bis nach Cluj gefahren und sehr glücklich nun dort zu sein und mich ein paar Tage ausruhen zu können. Bin bei einer Freundin in der WG untergebracht. Außer mir sind die Mitbewohner und Freunde Lara, Sami und Frieda (Baby) mit in der Wohnung. Mache mit Sami einen Ausflug in die Mall und wir essen Sushi all you can eat. Am Abend gibt es Pizza und Bier. Es geht mir sehr gut!